Osteoporose

ist eine Störung im Knochenstoffwechsel und eine häufige Alterserkrankung des Knochens.

Ihr Körper baut ständig alte Knochensubstanz ab und produziert neues Knochengewebe. Im Falle einer Osteoporose baut ihr Körper mehr Knochen ab als er aufbaut. Dadurch entsteht allmählich ein Knochenverlust und ihre Knochen werden dünner und zerbrechlich. Dies tritt besonders häufig bei Frauen nach den Wechseljahren auf.

Der dynamische Gleichgewichtszustand

Das erwachsene Skelett ist charakterisiert durch den dynamischen Gleichgewichtszustand zwischen fortwährendem Knochenabbau durch Osteoklasten und Knochenaufbau durch Osteoblasten. Überwiegt der Knochenabbau, mündet dies in eine Osteoporose.

Die Knochen eines Erwachsenenskeletts bestehen aus einer sehr dichten kompakten Rindenzone, die einen porösen schwamm- bzw. gerüstartig aufgebauten inneren Knochenbereich umgeben.

Bei der Osteoporose handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Knochensubstanz und somit auch die Knochendichte verringert und der Mikroaufbau des Knochengewebes gestört ist, was zu einer vermehrten Knochenbrüchigkeit führt. Die höchste Knochendichte wird etwa 10 Jahre nach Wachstumsabschluss erreicht und reduziert sich dann zwischen dem vierzigsten und fünfzigsten Lebensjahr, um etwa im achtzigsten Lebensjahr auf die Hälfte des Maximums verringert zu sein. Die maximale Knochendichte ist bei Frauen geringer als bei Männern, bei Weißen geringer als bei Farbigen. Ein beschleunigter Knochenabbau tritt bei Frauen sämtlicher ethnischer Gruppen über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren mit Beendigung der Ovarialtätigkeit auf.

unterschiedliche Osteoporosetypen

Es finden sich unterschiedliche Osteoporosetypen, wie beispielsweise die postklimakterische Osteoporose, die Altersosteoporose, die durch Cortisonbehandlung eingeleitete Osteoporose oder aber auch die lokale Osteoporose durch Schonung eines Körperteils – eine Sonderform stellt die generalisierte Inaktivitätsosteoporose nach längeren Weltraumausflügen in Schwerelosigkeit dar.

postklimakterischen Osteoporose

Bei der postklimakterischen Osteoporose kommt es nach der Menopause zu einem Abbau insbesondere der spongiösen Knochenanteile im Knocheninneren, so dass Skelettanteile betroffen sind, die wie Wirbelkörper einen hohen Anteil an spongiösem Knochenmaterial aufweisen und somit dann auch zum Knochenbruch neigen.

Die Altersosteoporose tritt bei Frauen und Männern jenseits des siebzigsten Lebensjahres auf. Jetzt sind sowohl spongiöse Knochenbereiche als auch die dichte Rindenzone betroffen, so dass sogar kompakt strukturierte Knochenregionen wie der Oberschenkelhals leicht brechen können: die Oberschenkelhalsfraktur stellt eine der ernsthaftesten Komplikationen der Osteoporose dar und zieht nicht nur eine beachtliche Beeinträchtigung der Lebensqualität nach sich, sondern ist auch mit einer hohen Sterblichkeitsrate behaftet.

effiziente Vermeidung

Zur effizienten Vermeidung solcher Komplikationen ist es erforderlich, möglichst früh eine verminderte Knochendichte zu diagnostizieren.

In unserer Praxis bieten wir Patientinnen und Patienten bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren (periphere Fraktur nach nicht adäquatem Trauma seit der Menopause, radiologisch gesicherte osteoporotische Wirbelkörperfraktur, Bodymass-Index < 20 oder ungewollte Gewichtabnahme um mehr als 10% in letzter Zeit, hohes Sturzrisiko mit mindestens zwei häuslichen Stürzen im letzten Halbjahr, hohes Risiko einer sekundären Osteoporose z. B. nach längerfristiger Einnahme von Cortison) eine nicht strahlenbelastende Screening-Messung mittels Ultraschall an der Ferse an.

Sollte sich hierbei ein grenzwertiger oder schlechter Wert für die Knochendichte ergeben, wird im Anschluss eine Messung mit dualer Röntgenabsorptiometrie (DXA) durchgeführt.

Findet sich eine leicht verringerte Knochensubstanz (Osteopenie), wird eine Therapie eingeleitet mit sportlicher Betätigung, zusätzlicher Gabe von Calcium und Vitamin D3 sowie diätischen Maßnahmen: Der Mineralstoff Calcium ist verantwortlich für die Festigkeit unserer Knochen, wobei der tägliche Bedarf bei 1000 mg (nach den Wechseljahren bei 1500 mg) liegt.

Wichtigste Calciumlieferanten sind Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch oder Käse. Aber auch grüne Gemüsesorten wie Grünkohl, Fenchel, Brokkoli und Lauch gelten als calciumreich. Man sollte beim Kauf des Mineralwassers auf die angegebenen Calciumwerte achten. Vitamin C und Milchzucker fördern die Calciumaufnahme im Darm ebenso wie Vitamin D3, das sich beispielsweise reichlich in Fisch befindet: Seefisch ist gegenüber Süßwasserfisch der Vorzug zu geben. In der menschlichen Haut wird Vitamin D3 unter Sonneneinstrahlung gebildet, sodass häufiger Aufenthalt im Freien empohlen wird.

Liegt eine ausgeprägte und spezifisch behandlungsbedürftige Osteoporose vor, führe ich unter regelmäßigen Kontrolluntersuchungen eine halbjährliche subcutane Injektion mit Denosumab zum aktiven Knochaufbau durch.

Training und Bewegung

Wir orientieren uns an den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Aus gesellschaftlich-volkswirtschaftlicher Sicht betrachtet stellt die Osteoporose eine ständig steigende Belastung für unser Gesundheitssystem dar und muss als sehr wichtiger gesundheitsökonomischer Faktor berücksichtigt werden.